Tieren helfen
Unser Urlaub
Hier erfährst du wieso Elefanten nicht geritten werden dürfen, Pferde bei Kutschenfahrten verletzt werden und von welchen Souvenirs du die Finger lassen solltest.
Elefanten reiten
Tiere zu reiten gehört in vielen Urlaubsorten zum Programm dazu. Was für die Touristen ein Riesenspaß ist, bedeutet für die Tiere Misshandlung, Dauerstress und Überforderung. Viele leiden unter Gelenkenprobleme oder sterben an Hitzeschlag und Erschöpfung.
Die Elefanten werden von klein auf durch Wasserentzug, Schmerz und Isolation darauf trainiert, gehorsam und gefügig zu sein. Sie verbringen ihr Leben angebunden an Ketten, ohne die Möglichkeit, sich frei zu bewegen. Mit dem s.g. Elefantenhaken (siehe Bild) wird auf den Tieren eingestochen, damit sie Befehle ausführen.
Auf Santorini in Griechenland werden Esel dazu gezwungen Touristen (die oft viel zu schwer für die Tiere sind) den Berg hoch und runter zu tragen. Tiere, die vor Erschöpfung umfallen, sind dabei keine Seltenheit.
Alternativ können Tierrettungsstationen wie der "Elephant Nature Park" in Thailand bei Chiang Mai besucht werden. Dort leben gerettete Elefanten, die vorher zum Reiten oder andere Tricks gezwungen wurden.
Reportagen:
Black Tusk - youtube
DW Elefantenreiten - youtube
Eselreiten auf Santorini - youtube
Tiere als Souvenir
In vielen Urlaubsorten werden ausgestopfte Tiere oder Tierteile als Souvenir verkauft. Dabei handelt es sich meistens um geschützte Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind. So oder so wurde ein unschuldigen Lebewesen dafür getötet.
Hier sind einige Beispiele: Jegliche Tierfelle, Reptilienhäute, ausgestopfte Tiere, Tierzähne und Hörner als Schmuck oder Statuen, Korallen, Muscheln, Schalen aus Schildkrötenpanzer, Traumfänger mit Federn, Medizin aus Tigerknochen, Figuren aus tropischem Holz, Räucherstäbchen aus geschützten Baumarten und viele weitere. Es gibt sogar Schlüsselanhänger mit lebenden Schildkröten oder Seepferdchen darin.
Daher immer die Augen offen halten und im Zweifelsfall lieber das Produkt nicht kaufen. Bei illegaler Einfuhr drohen auch hohe Geldstrafen.
Alternativen: Produkte und Kunstwerke, die Einheimische selbst herstellen und entwerfen, wie z. B. Stoffe aus Pflanzenfasern, Töpfe, Schnitzereien aus altem Holz oder Steinskulpturen, Draht- und Glasfiguren. So werden die Menschen vor Ort unterstützt und keine Tiere kommen zu Schaden.
Fotos mit Tieren
Auf den Promenaden in vielen Küstenstädten werden Fotos mit exotischen Tieren angeboten. Wer hätte nicht schon Lust, sich mit mehreren Papageien, einem Krokodil oder mit einem niedlichen Gibbon fotografieren zu lassen?
Für die Tiere ist das kein Spaß, sondern Stress, den sie mehrere Stunden am Tag ausgesetzt sind, oft in der prallen Sonne. Hier kann unter keinen Umständen eine tiergerechte Haltung gewährleistet werden.
Alternative: Rettungsstationen besuchen und sich an Wildtiere erfreuen, ohne sie anzufassen und zu stören.
Zoos und Delfinarien
Damit sind alle Delfinarien, Zoos, Zirkusse und jegliche Orte gemeint, wo Tiere gegen ihren Willen eingesperrt werden und Tricks vorführen müssen.
Mehr Information unter Unsere Unterhaltung.
Kutschenfahrten
Zu einer Reise nach Rom oder New York gehört für viele eine romantische Kutschenfahrt beim Sonnenuntergang dazu. Aber für die Tiere ist dabei nichts romantisch oder angenehm. Sie stehen den ganzen Tag, oft in der prallen Sonne, und kutschieren Touristen durch die Gegend. Unfälle im Straßenverkehr sind keine Seltenheit, sowie Gelenkschmerzen und Verletzungen. Eine tiergerechte Haltung kann hier nicht gegeben werden.
Die beste Alternative ist Fahrräder zu mieten und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Romantische Orte hat jede Stadt zu bieten, die auch zur Fuß erreichbar sind.
Unfälle im Straßenverkehr: youtube
Jagen
In vielen Ländern der Welt, ganz voran Afrika, Europa und die USA, wird Jagdtourimus betrieben. So zum Beispiel in der USA, wo Tausende Zebras und Antilopen gezüchtet werden, die in vergleichsweise kleinen Gehegen durch die Jäger gehetzt und getötet werden. In Osteuropa dagegen werden die letzten Bären abgeschossen und in Afrika werden von Hand aufgezogenen Löwen für die Jäger zum Abschuss bereit gestellt.
Je seltener das Tier, umso höher ist der Preis. Vom Aussterben bedrohten Tieren sind am beliebtesten.
Reportage:
ZDF Deutsche Touristen auf Jagd - youtube
tagesschau Umstrittene Löwenzucht - youtube
Die Natur schützen
Wir alle wollen Reisen und neue Kulturen und Orte entdecken. Durch unsere Reiselust werden leider genau die Orte geschädigt, die wir so gern besuchen wollen. Die Natur kann nämlich keinen Massentourismus aushalten.
Touristen hinterlassen Müll, verfolgen und belästigen Wildtiere für Fotos oder brechen empfindliche Korallen und Pflanzen ab, um ein Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Die Nachfrage nach Hotels und mehr Infrastruktur wächst immens und dafür muss ebenfalls die Natur weichen und Wildtiere vertrieben werden, damit immer weiter gebaut werden kann.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Touristen sich Luxus wünschen. Das beinhaltet Resorts, riesige Zimmer, Terrassen, Pools, Golfplätze, Freizeitparks, Wasserparks u.s.w.
Ein gutes Beispiel ist der Dschungel im Khao Yai Park, Thailand. Er wird immer weiter von Golfplätzen und Hotelanlagen verdrängt, auch die Anzahl an Wildtiere sinkt.
Lösung: Sanft reisen und sich bewusst sein, was für ein Privileg das ist. Die Natur immer respektieren und schützen, Angebote hinterfragen und sich ausgiebig im Internet über das Reiseziel und mögliche Umweltproblemen informieren. Am besten keine Fotos vom Urlaub in den sozialen Medien teilen, denn dadurch wird der Massentourismus gefördert.
Walbeobachtung
Freie Wale und Delfine zu beobachten, ist eine Erfahrung, die das Herz von vielen höher schlagen lässt. Allerdings ist die Walbeobachtung, wie das Schnorcheln und Tauchen, zur Massenunterhaltung geworden, was sehr problematisch ist. Die Tiere werden durch die Touristen gestresst und verscheucht, Korallenriffe zerstört und empfindliche Ökosysteme aus dem Gleichgewicht gebracht.
Wie du Wale trotzdem beobachten kannst:
● Nur professionelle und erfahrene Anbieter auswählen, die von selbst Umweltschutzaspekte ansprechen.
● Oft entscheidet der Preis. Je billiger, umso schlechter.
● Mit einem Schlauchboot/Ruderboot rausfahren statt mit einem Schiff. So wird Kraftstoff gespart und die Tiere werden nicht verscheucht oder gar verletzt.
● Tieren nicht hinterher schwimmen.
● Keine Meeresbewohner anfassen, da Menschen Bakterien übertragen könnten.
● Keine Tiere füttern! Das wird oft gemacht, um sie für Fotos anzulocken. Durch die ungesunde Nahrung, werden sie aber eher krank.
● Wenn du Müll am Strand oder im Wasser siehst, solltest du ihn immer aufsammeln und richtig entsorgen.
● Keine Tiere, Korallen oder Muscheln aus dem Wasser nehmen.
● Kein Sonnenöl oder Insektensprays benutzen, da diese Ökosysteme im Wasser schädigen können.
Wir können im Urlaub viel für die Umwelt und die Tiere tun. Dabei müssen wir nur lernen, Angebote infrage zu stellen und nicht blind alle Touristenattraktionen mitzumachen.